Der Seele auf der Spur
Sie ist (als Künstlerin wie als Allgäuerin) eine Spätberufene und beides mit
Leidenschaft - die in Rüsselsheim geborene Gudrun Knape. Jetzt präsentiert sie in der
Fischinger Fiskina unter dem Motto «Menschen und Mythen» ihre malerische und mentale
Sicht der Dinge.
Erst seit 1987 - nach der Familien- und Berufsphase - konnte sich Gudrun
Knape voll ihrer künstlerischen Passion widmen. Sie absolvierte ein Studium der Malerei,
Zeichnung und Grafik an der Merian-Kunstschule in Rüsselsheim (Meisterschülerin von Inge
Besgen), wo sie seit 1999 auch einen Lehrauftrag hat, und bildete sich im Couvent des Minimes,
Südfrankreich, sowie an der Akademie für bildende Kunst in Trier weiter. Bei Kunstreisen
quer durch Deutschland, nach Frankreich, Italien und Ungarn feilte sie nicht nur am Umgang mit Form
und Farbe, sondern auch ihre Sensoren für die malerische Umsetzung der «unendlichen
Vielfalt und Schönheit in der Natur» aus.
Wie Gudrun Knape bei der Vernissage
erläuterte, versuche sie bei ihren Portraits «das Wesentliche, einen Teil der
Seele» des Menschen zu erspüren und auf Papier oder Leinwand zu bannen. Was bei den
formal reduzierten und mit ausdrucksvollen Licht-/Schatteneffekten fokussierten Acryl-Portraits
ebenso gelungen ist, wie bei ihren markanten Zeichnungen.
Neben diesen Arbeiten
blättert Gudrun Knape in der Ausstellung noch eine völlig andere Facette ihres
künstlerischen Schaffens auf: die Mythologie der Schöpfungsgeschichte. Angeregt durch
Kinder-Fragen «erzählt» sie (anhand früher Sumerischer Schriftzeichen)
Passagen aus dem Alten Testament. «Eine unerschöpfliche, spannende Aufgabe» (so
die Künstlerin), die sie mittels Aquarell, farbigem Linoldruck oder Fotos in Kunstbücher
artikuliert hat.
Öffnungszeiten: Bis zum 31. Juli, montags bis freitags von 8.30 bis
17.30 Uhr und an Wochenenden von 10 bis 17 Uhr sind die Arbeiten von Gudrun Knape im Obergeschoss
des Fischinger Kurhauses zu sehen.
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