Neuer Kanal soll noch im Herbst gebaut werden
In Burgberg steht heuer im Spätherbst noch eine Baustelle in der Ortsdurchfahrt an: In der
Sonthofener Straße und der Bergstraße wird ein neuer Kanal eingebaut. Die Gemeinde will
damit Fremdwassereinträge in die Abwasserleitung reduzieren und so viel Geld sparen. Der
Gemeinderat hat die Maßnahme einstimmig abgesegnet.
Der Hintergrund: Der
Abwasserverband Obere Iller (AOI) stellt die
von den Gemeinden zu zahlenden Umlagen ab 2011
auf neue Beine.
Statt des bisherigen Schlüssels nach der Einwohnerzahl
sollen die
Zahlungen von der tatsächlichen Abwassermenge
abhängen (wir berichteten). Bislang
zahlt Burgberg nach dem
alten Schlüssel gut 144000 Euro im Jahr. Nach dem neuen
Umlageverfahren stehen rund 294000 Euro an. Aber je weniger
Fremdwasser zuläuft, desto
weniger muss die Gemeinde auch
künftig berappen.
Bei
Überprüfungen des Kanalnetzes wurde nun
festgestellt, dass in der Nacht viel zu viel
Wasser durch die
Rohre fließt - zu einer Zeit, wo im wörtlichen Sinne
in den
Betrieben und Haushalten des Orts kaum etwas läuft.
«Uns läuft also irgendwo
ständig Wasser
zu», sagt Bürgermeister Dieter Fischer.
Viele
kleinere Zuleitungen könne man Schritt für
Schritt ohne große Probleme
abstellen und umleiten. Aber in
der Bergstraße verläuft parallel zum Kanal eine
Drainageleitung, aus der konstant Wasser in den Kanal läuft.
Hier könnte die
Gemeinde 25000 bis 30000 Euro im Jahr
sparen. Eine zunächst überprüfte
Ableitung in den
Speckgraben ist wegen der Höhenunterschiede nicht machbar.
Als
einzige Lösung bleibe ein neuer Kanal mit gut 100 Meter
Länge in der
Staatsstraße und ein Stück in die
Bergstraße hinein (siehe Grafik).
Münden soll er in
die Mangoldsbachverrohrung. Die Baumaßnahme ist
«äußerst kompliziert», weil in der
Staatsstraße viele Leitungen
liegen. Die Kosten für
das Projekt einschließlich Planung werden auf 95000 Euro
geschätzt. Die hätten sich aber laut Fischer nach vier
Jahren bereits
amortisiert.
Den Kanalbau will man nun im Herbst noch anpacken. Fischer hofft,
weitgehend mit einer halbseitigen Sperrung der Ortsdurchfahrt
auszukommen. Wie lange gebaut
wird, sei noch nicht klar und vom
Wetter abhängig.
Diese Maßnahme
ist laut Fischer «mit Abstand die
teuerste» zur Verbesserung des
Fremdwasserproblems im Ort.
Der nächste dicke Brocken steht dann in Ortwang an - hier
liegt es an defekten Hausanschlüsse und dem hohen
Grundwasserstand. Dies will die
Gemeinde im nächsten Jahr
anpacken.
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