Mal eine Gruselgeschichte im Keller vorlesen
Zeit für nicht alltägliche Familienerlebnisse bieten die Weihnachtsferien in vielen
Haushalten. Doch was tun, wenn es vielleicht nicht so viel kosten soll? Einen heißen Tipp hat
da die 42-jährige Grit Cecco-Sutter: Vorlesen als Familienerlebnis. Was vielleicht für
manchen etwas fad klingt, bietet in Wirklichkeit vielfältige Varianten und
Kombinationsmöglichkeiten, so die Sozialpädagogin aus dem Familienzentrum Rockzipfel.
Zugleich bietet es die Möglichkeit, nach turbulenten Tagen das Leben wieder etwas zu
entschleunigen.
Wo? Vorlesen kann man fast überall: Daheim auf einer Kuscheldecke mit
vielen Kissen, im Keller oder auf dem Dachboden (wenn es eine Gruselgeschichte ist), nach einer
Wanderung zur Oma in deren Wohnung, im Schlafzimmer oder auch bei einer Zugfahrt. Richtig gelesen:
Warum nicht mal ein günstiges Bayernticket kaufen und mit der Familie sozusagen einfach im
Kreis fahren, um im Zug Geschichten vorzulesen. Wer will, kann sich natürlich auch einen
bestimmten Zielort raussuchen und dort Weiteres unternehmen. Zum Beispiel erst auf der Fahrt eine
spannende Tiergeschichte vorlesen und dann in Augsburg oder München den Zoo besuchen
...
Wasistnötig? Damit das Vorlesen unabhängig von den Örtlichkeiten
gemütlich ist, gehören Kuscheldecke(n) und Kissen dazu, vielleicht auch heißer
Kakao, aber vor allem Kerzen. Deren flackerndes Licht und die Schatten an den Wänden machten
jede Geschichte noch spannender, sagt Cecco-Sutter. Letztlich lässt sich das Zubehör frei
an den Ort des Vorlesens und an die Geschichte anpassen. Wer etwa bei einer nächtlichen
Winterwanderung eine kurze Weihnachtsgeschichte vorlesen will, ist mit Fackeln und heißem Tee
gut dran.
WelchesBuch? Es sollte abgestimmt auf Alter und aktuelle Interessen der Kinder sein.
Viele größere Geschwister haben laut Cecco-Sutter auch mal Spaß daran, wenn man
den jüngeren einen Klassiker vorliest. Manche großen Kinder lassen sich einbinden, in
dem sie selbst vorlesen dürfen.
Für andere bieten sich interaktive Jugendbücher
an: Da entscheiden sie selbst, wie die Geschichte weitergeht. Nicht stören darf laut
Cecco-Sutter, wenn der Nachwuchs immer wieder dieselben Bücher anschleppt: «Kinder
lieben Wiederholungen.» Wer kein gut sortiertes Bücherregal hat, kommt in der
Bücherei und im Fachhandel weiter.
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